Du hast dich für eine berufliche Ausbildung entschieden?! Perfekt.
Jetzt geht es darum, welcher Arbeitgeber nun der Richtige für dich ist. Dies beeinflusst ganz stark, wie wohl du dich fühlst, wie zufrieden du bist und welche Leistungen du abrufen kannst. Denn Zufriedenheit und Motivation hängen ganz stark zusammen. Dementsprechend solltest du prüfen, welcher Ausbildungsbetrieb zu dir passt und was er dir bietet. Dafür ist es aber nötig, dass du dir selbst darüber im Klaren bist, was du erwartest und worauf du Wert legst. Das ist am Anfang deiner beruflichen Karriere gar nicht so einfach!
Wenn du genaue Vorstellungen hast, kannst du beim Lesen der Stellenanzeigen, egal ob gedruckt oder digital, oder in Vorstellungsgesprächen hierauf viel deutlicher achten. Moderne Arbeitgeber gehen in Stellenanzeigen nicht nur darauf ein, wer sie sind, was sie machen, was sie dir bieten bzw. was von dir erwarten. Das ist noch der klassische Aufbau einer Stellenanzeige. Vielmehr erklären sie sich und zeigen dir auf, wie sie wirklich sind. Statt den üblichen Floskeln stellen sie sich authentisch und nahbar dar. Sie wollen dir einen Einblick in ihre Kultur geben, wie sie arbeiten und ticken – und dir so die Entscheidung ermöglichen, ob es auch menschlich passt.
Aber weißt du schon genau, was dir wirklich wichtig ist und worauf du Wert legst? Im Folgenden wollen wir mit dir noch einmal ein paar Kategorien und Themenfelder durchgehen, die du abprüfen kannst.
Wie wichtig ist dir zum Beispiel das Thema „Vergütung“?
Ausbildungsvergütungen sind heute stark vergleichbar. Deshalb bewegen sich die Arbeitgeber in diesem Bereich auf Augenhöhe. Heute stellen Arbeitgeber zum Beispiel kostenlos Smartphones zur privaten Nutzung zur Verfügung, gewähren Tankkarten usw. Insgesamt sollte das Gesamtpaket aus Vergütung und anderen Benefits passen. Darunter zählen auch die Anzahl der Urlaubstage, die Arbeitsstunden pro Woche und die Art des Arbeitszeitmodells. Geld ist sicherlich ein wichtiges Thema. Denn es ermöglicht dir, ein eigenständiges Leben aufzubauen, Wünsche zu erfüllen usw. Doch bei dir sollte dies keinesfalls im Vordergrund stehen bzw. der ausschlaggebende Faktor sein
Arbeitsinhalte – anspruchsvoll und spannend
Um aber das Beste aus deiner Ausbildung zu holen und um glücklich und zufrieden zu sein, solltest du auch darüber nachdenken, ob die gebotenen Arbeitsinhalte vor allem in deinem Ausbildungsbetrieb deinen Erwartungen, Interessen und Fähigkeiten entsprechen. Nichts ist schlimmer als Unterforderung, Langeweile und ausbildungsfernes Arbeiten. D.h., wenn du die in der Berufsschule erlernten Fähigkeiten und Fertigkeiten und das erlernte theoretische Wissen in der Praxis nicht einsetzen, anwenden und trainieren kannst.
Wie wichtig sind dir die Entwicklungsmöglichkeiten und Perspektiven nach der Ausbildung?
Bei vielen Azubis kommt in Gesprächen deutlich heraus, dass genau diese Punkte ihnen wirklich am Herzen liegen. Ist es auch bei dir so? Planst du schon voraus und checkst ab, wie es nach deiner Ausbildung im Beruf und bei deinem Betrieb weitergehen könntest? Dann ist dies ein Faktor, den du bei deiner Auswahl des Ausbildungsbetriebes berücksichtigen solltest. Teilweise bieten aber Ausbildungsbetriebe bereits während der Ausbildung begleitende Seminare und Schulungen an. Bringe das in Erfahrung.
Wie wichtig ist dir das schnelle Ankommen und wie schnell du eingearbeitet wirst?
Man spricht dabei vom sog. Onboarding. Moderne Arbeitgeber gestalten diesen Prozess sehr professionell und systematisch. Dazu gehört zum Beispiel ein Begrüßungspaket, ein vorbereiteter Arbeitsplatz, eine Liste mit Ansprechpartnern und Aufgaben, eine Vorstellungsrunde. Teilweise wird dem neuen Azubi auch ein Pate zur Seite gestellt. Dazu gehört auch ein terminierter und verbindlicher Ausbildungsplan. Sie erleichtern dir so das Einarbeiten. Auch wollen sie, dass du dich willkommen und schnell heimisch fühlst.
Wie wichtig ist dir der Teamgedanke und das Wir-Gefühl?
Dieser Aspekt wird immer bedeutsamer. Denn zum einen muss die Arbeit als solches Spaß machen. Aber auch das Klima im Team oder der Abteilung muss stimmen. Gute Teams leisten mehr, kommunizieren besser miteinander, haben Spaß, sind solidarischer und hilfsbereiter. All dies beflügelt. Sie sind mehr als eine Gruppe von Individualisten, die zusammenarbeiten. Hier spielt auch ein weiteres Thema mit rein. Wie wichtig ist dir die Beziehung zu deinen Kolleginnen und Kollegen und zu deiner Führungskraft? Auch darüber solltest du dir Gedanken machen.
Du willst als „gleichwertiger Mitarbeiter nur mit weniger Erfahrung“ betrachtet werden?
Dann solltest du potenziellen Ausbildungsbetriebe und Arbeitgeber genau in Bezug auf diesen Aspekt unter die Lupe nehmen. Diese Sichtweise ist Ausdruck einer gelebten Unternehmenskultur und der Wertschätzung gegenüber jedem Einzelnen. Moderne Arbeitgeber setzen an der Persönlichkeit, an den Interessen und Fertigkeiten an. Sie betrachten die Auszubildende als die Mitarbeiterin oder als die Führungskraft von morgen. Damit kommen sie nicht auf den Gedanken, den Azubi zum Kaffeekochen oder zum Aktensortieren zu verdonnern.
Wie du siehst, besteht die Liste aus eher weichen Faktoren. Und es gibt sicherlich noch viele weitere Themenfelder, die zu berücksichtigen wären. Deshalb macht durchaus Sinn, sich mit einem Blatt Papier und einem Stift hinzusetzen, sich Zeit zu nehmen und die in den Kopf schießenden Gedanken niederzuschreiben und etwas zu kategorisieren. Gruppe die Stichpunkte und finde eine Überschrift dazu. Dies bringt Klarheit und unterstützt dich bei der Verbalisierung.