Persönlichkeit macht Karriere

AdobeStock_439785580

Oder: Warum die meisten Karrieretipps nichts bringen

Wenn die Menschen von „Karriere“ reden, geht es häufig um das Wie: Wie komme ich nach da oben. Ganz schnell sind sie dann auch schon beim Wann: Mit 30, 40? Vor den Kindern? Nach dem Master? Und weil wir in Zeiten von Trends wie Achtsamkeit leben, trauen sich manche sogar, das Warum in Frage zu stellen. 

Streich das alles kurz nochmal. Wir gehen einen Schritt zurück und sprechen über das Was. 

Was bedeutet Karriere und dabei vor allem: 

Was bedeutet Karriere für DICH?  

Was ist eigentlich Karriere?

Du hättest jetzt gern eine Definition, stimmt’s? Heute mal nicht. 

Heute gehen wir den unkonventionellen Weg und suchen abseits der ausgetrampelten Pfade nach der passenden Antwort – passend für dich und deine Persönlichkeit. 

Ein Experiment

Lass uns dafür ein kleines Experiment machen: 

Konzentriere dich einen Moment bewusst auf deine Atmung. Schultern locker. Entspann dich, nimm dir Zeit! Wir reisen nun zu DEINEM Kern, wenn es um die Frage geht: Was ist eigentlich Karriere? 

Ich leg gern vor, da du vermutlich noch etwas überrumpelt von diesem seltsamen Blogbeitrag bist, der dir doch eigentlich Tipps und Definitionen und bestenfalls auch eine Schrittanleitung für deine Karriere geben sollte. 

Wie gesagt. Heute mal nicht. 

 Also los. Die Karriere… Vor meinem inneren Auge stehe ich in einem Aufzug. Ich schaue mich um und sehe, du bist auch hier. Schön. Es ruckelt ein wenig, aber nicht zu sehr. Der Aufzug ist hell und sauber und recht geräumig. Eine zarte Frauenstimme in einem Lautsprecher – wo ist er?? – verrät uns, dass wir nun im 45. Stockwerk angekommen sind. 

Als sich die Tür öffnet und wir aussteigen, denke ich noch, dass der Boden so glänzt, als würden hier nicht täglich etliche Menschen ein- und aussteigen. Ich bin beeindruckt. 

Mein Blick hebt sich und ich schaue in das lichtdurchflutete Foyer einer Großkanzlei. Mittelalte Männer in Anzügen huschen an uns vorbei, den Aktenkoffer in der einen und das Handy in der anderen Hand. Im Hintergrund gibt die große Fensterfront eines Konferenzraumes den Blick auf die gegenüberliegenden und ebenso verglasten Bürogebäude frei. 

Hinter all diesen Fenstern wuseln noch mehr Männer. Hin und wieder erhasche ich auch eine Frau. Irgendwie ist sie aber genauso angezogen, wie die Männer dort. Ein bisschen knapper und hochhackiger vielleicht. 

Das ist meine Vorstellung von Karriere. Oder: Meine Vorstellung davon, wie andere Menschen sich wohl Karriere vorstellen. 

Was bringt mir diese Herangehensweise? Was hat sie dir gebracht? 

Ein Intro für eine x-beliebige Anwaltsserie bestenfalls. Weit entfernt von deiner und meiner Realität. 

Jetzt bekommst du gewissermaßen doch eine Schrittanleitung und kannst Schritt 1 (von 1) abhaken: 

Vergiss, was andere über Karriere denken!

Ernsthaft. Lass. Los. 

Vergiss, was Oma sagt. 

Was der Karriereguru sagt. 

Was du in der neunten Klasse gesagt hast.  

Wenn der Wikipedia-Eintrag zu Karriere noch leer wäre und du ihn schreiben dürftest: Was würde drinstehen? 

Was ist Karriere? Kann man Karriere objektiv definieren, einmal festlegen und die Definition dann für alle gültig machen? 

Du ahnst vielleicht, was meine Antwort darauf sein würde. Und doch geht es um deine Antwort auf diese – zugegebenermaßen etwas suggestive – Frage. 

Von Leitern, Kätzchen und Brücken

Zum Ende betrachten wir das Thema Karriere nochmal von einem anderen Blickwinkel. Vielleicht hilft dir das, es etwas greifbarer und nutzbarer für dich zu machen. 

Den Begriff Karriereleiter kennst du. 

Leitern sind in der Regel dafür da, um von A (= unten) nach B (= oben) zu gelangen. 

 -> Du stehst im Aufzug und die Leiter bringt dich näher zur Decke, um endlich diesen versteckten Lautsprecher zu finden.  

-> Du siehst das Kätzchen im Baum, stellst die Leiter auf und kannst ihm herunterhelfen. 

Denk mal Out of the box. Hilft dir die Leiter nur, wenn es nach oben gehen soll? 

Was, wenn das Kätzchen am anderen Flussufer mauzt und die Leiter nun zur Brücke wird? Dann bringt sie dich auch von A nach B – und das heißt nicht zwangsläufig nach oben, um ans Ziel zu kommen. 

Seitwärts ist auch ein Weg

Im Fazit möchte ich dich mit diesem Gedanken gehen lassen: 

Es muss nicht immer hoch hinausgehen. Seitwärts ist auch ein Weg. Was auch immer seitwärts in deinem Fall bedeutet.  

Deine Persönlichkeit entscheidet, was für dich Karriere bedeutet. Erst wenn dir das klar ist, kannst du nach relevanten Karrieretipps suchen. 

Wir lesen uns. 

Deine Karriereland-Redaktion 

Nach oben scrollen